Auszeit
Um während eines Psychodynamischen Coachings oder einer Psychotherapie unbewusste Prozesse in Gang zu setzen und die persönliche Entwicklung voran zu bringen, ist es wichtig, sich Auszeiten zu genehmigen. Erst wenn wir aufhören, uns permanent zu beschäftigen und abzulenken, erhalten unsere Gefühle und Gedanken Raum aufzutauchen und sich zu entfalten. Und nur Gefühle, die sichtbar werden, lassen sich bearbeiten.
Es fällt Dir schwer, Dir Auszeiten zu nehmen? Oft fällt einem das Innehalten schwer, wenn man spürt, dass in den Pausen schwierige Gefühle und Gedanken auf einen lauern und über einen herfallen wollen. Dann suchen wir lieber nach der nächsten Ablenkung als Pausen zuzulassen, die uns gefährlich werden könnten. Das Problem: Auf Dauer führt das zur Überlastung. Du fühlst Dich ausgebrannt. Du wünschst Dir nichts sehnlicher, als durchatmen zu können und gleichzeitig tust Du alles, um es bloß nicht soweit kommen zu lassen.
Hierfür kann es im Wesentlichen zwei Gründe geben:
Die Gefühle und Gedanken knüpfen an unverarbeitete Kindheitserfahrungen mit traumatischem Charakter an und werden deshalb besonders intensiv erlebt.
Du bist nicht ausreichend ausgestattet, um schwierige Gefühle und Gedanken auszuhalten (Emotionsregulation), z. B. weil Du als Kind von Deinen Bezugspersonen kaum darin begleitet wurdest, Gefühle auszudrücken und zu durchleben.
Oft durchmischen sich beide Gründe. Bei dem einen steht dann in der Therapie die biographische Aufarbeitung mehr im Vordergrund, bei der anderen die therapeutische Begleitung darin, Emotionen im Hier und Jetzt zuzulassen und Wege zu finden, diese besser zu regulieren.
Indem Du Dich auf einen Psychotherapie- oder Coaching-Prozess einlässt, ist der erste Schritt getan, denn nun bist Du mit Deinen Gefühlen und Erinnerungen nicht mehr allein. Du hast ein Gegenüber - in der Gruppentherapie: mehrere - das Dir zuhört, Dein Inneres erspürt und verstehbar macht. Als Tiefenpsychologin und Psychodynamischer Coach bin ich geschult und geübt darin, Deine Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungsmuster wahrzunehmen, nicht selten, bevor sie Dir selbst zu Bewusstsein kommen. So kann ich mich, im Austausch mit Dir, zu tiefer liegenden Strukturen vorarbeiten.
Da ich mich - ebenso wie ggf. Du - auf eine therapeutische Beziehung einlasse, hast Du mich an Deiner Seite, wenn schwierige Gefühlslagen aufkommen. Ich halte sie gemeinsam mit Dir aus und helfe Dir, Bilder und Worte für das zu finden, was in Dir vorgeht. Ich bin geübt darin, den Weg im Dickicht des Unbewussten so zu gehen, dass ein Ankommen möglich wird. Wenn Du soweit bist, Deinen Weg ohne mich fortsetzen, wirst Du das als jemand tun, der mitfühlend mit sich selbst umgehen kann und neue Fähigkeiten entwickelt hat, Herausforderungen zu meistern.
Wie der Coaching- oder Therapie-Prozess im Einzelnen verläuft, ist schwer vorhersehbar, da wir mit dem Unbewussten arbeiten. Schon gar nicht lässt er sich absichtsvoll steuern - weder von Dir noch von mir. Er lässt sich aber fördern. Indem wir den Prozess fördern, sorgen wir dafür, dass er die ihm inhärente Richtung einschlägt:
Sich mit dem Unbewussten verbinden.
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Bewusstmachen von Beziehungsmustern, Gedankenmustern, Gefühlsmustern.
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Durcharbeiten schwieriger, in der Kindheit tief verwurzelter Gefühle und Überzeugungen.
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Einnehmen neuer Perspektiven und Erweiterung der Handlungsspielräume.
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Schwierige Gefühle und Erlebnisweisen können losgelassen und ein neuer Umgang mit ihnen kann gefunden werden.
Und ein sehr entscheidendes Tool, um den Prozess zu fördern, sind: Auszeiten. Erst wenn Du es wagst, Dich in sie hinein zu begeben und die aufkommenden Gefühle zu erleben, kommt Dein Entwicklungsprozess wirklich in Gang. Die aufkommenden Gefühle und Gedanken kannst Du in der nächsten Sitzung mit mir besprechen, um sie tiefer zu verstehen und zu verarbeiten. Mit der Zeit spürst Du, dass Du in Auszeiten mehr und mehr zur Ruhe kommst und weniger durch Wut, Angst, Schmerz etc. belastet bist.
Woran denke ich, wenn ich von Auszeit spreche? Nun, ich glaube, es kann Unterschiedliches sein, je nachdem, welche Vorlieben Du hast und welche Art innerer Prozess gerade ansteht. Ein paar Beispiele:
Bewegung oder Sport, am besten in der Natur und möglichst ohne dabei Podcasts oder Musik zu hören oder zu telefonieren.
Aufschreiben oder aufzeichnen, was Dich jetzt gerade oder in letzter Zeit beschäftigt. Ganz wichtig: Dabei gibt es nichts Unwichtiges!
Begib Dich an einen Ort, an dem Du Dich sicher und geborgen fühlen (vielleicht ein Café mit freundlichem Personal?) und lasse Deine Gedanken schweifen.
Meditation, Yoga. Ganz wichtig: Ohne überhöhte Leistungsansprüche! Es geht beim Meditieren und beim Yoga eher darum, es einfach zu erleben, nicht darum, es besonders gut zu machen.
Kreative Tätigkeiten wie Schreiben, Zeichnen, Singen, Schauspielen, Fotografieren etc.
Und natürlich: Träumen und dann die Träume niederschreiben, zeichnen, erzählen.
All dies können Wege sein, sich auf sich selbst einzulassen.
Ich bin gespannt darauf, von Dir zu hören, was Deine Auszeiten für Dich an neuen Erfahrungen gebracht haben!