Wie Du durch emotionale Authentizität zur erfolgreichen Führungskraft wirst
(Foto von Austin Distel auf Unsplash)
Kurzes Update zu meinem Portfolio als Psychotherapeutin und Coach
Neben der Gründung einer 3. Therapiegruppe habe ich mir für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, mein Portfolio um Business-Coaching zu erweitern.
Die 3. Therapiegruppe läuft seit Beginn des Jahres insgesamt erfolgreich und hat sich in meinem Angebot dauerhaft etablieren können.
Auch erste Hürden meines Business-Coaching-Angebots sind gemeistert. Inzwischen arbeite ich mit Klient:innen und Unternehmen zusammen, die sehr gut zu meiner Expertise und meinem Angebotsformat passen.
Im Bereich Business-Coaching fokussiere ich mich aktuell auf 1:1-Coachings, in Präsenz in meiner Praxis in Köln oder online. Hierbei interessiere ich mich insbesondere für die komplexen Herausforderungen, denen sich Führungskräfte im Arbeitsalltag gegenübersehen.
Mein Ansatz:
Gefühle sind für das Führen und Weiterentwickeln von Teams und Organisationen essentiell sind, da sie Motivation und Innovation beflügeln.
Führungskräfte stehen dabei vor der Herausforderung, einerseits emotional authentisch aufzutreten, andererseits möglichst sachlich argumentieren zu können.
Eine emotional reife Führungskraft zeichnet sich meinem Ansatz nach dadurch aus, sich - dosiert - auch von ihrer abhängigen und gefühlvollen Seite zeigen zu können und ihren Weg zur bzw. als Führungskraft fortwährend zu reflektieren. So wird die Fähigkeit einer Führungskraft, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu reflektieren und ggf. zu kommunizieren, zu einem wichtigen Asset für Unternehmen und Organisationen.
Buchvorstellung
In diesem Zusammenhang möchte ich ein Buch vorstellen, das mich dieses Jahr besonders beeindruckt hat: ‘Angst in Organisationen - mit emotionaler Authentizität zum Führungserfolg’.
Wir alle sind fühlende Wesen und in unserem Handeln ganz wesentlich durch Gefühle beeinflusst. Oft sind uns diese nicht bewusst, wodurch wir Entscheidungen treffen, die negative Folgen haben können. Führungskräfte stehen oft unter einem hohen Druck, spüren einerseits eine große Verantwortung für ihre Mitarbeiter:innen, wollen andererseits beste Ergebnisse für ihr Unternehmen erzielen. Dabei geht der Blick für die Gefahren aber auch das ungenutzte Potential von Gefühlen in Teams und Organisationen oft verloren.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie Du als Führungskraft emotional authentisch auftreten und auf diese Weise das Potential von Gefühlen optimal für Dich und Dein Unternehmen nutzen kannst?
Dann lies diesen Artikel und erfahre in 3 kurzen Abschnitten wichtige Insights der erfahrenen Business-Coaches Marius Neukom, Eva-Maria Lewkowicz und Beate West-Leuer, die in ihrem 2021 bei Springer erschienenen Buch genannt werden.
1. Einleitung
Das Buch ‘Angst in Organisationen’ beschäftigt sich mit dem “Kern-Dilemma von Führung”: Der Aufgabe, einerseits emotional authentisch aufzutreten, andererseits möglichst sachlich argumentieren und auftreten zu können.
Exemplarisch am Gefühl der Angst wird beschrieben, wie sich herausfordernde Gefühlslagen (Angst, Neid, Scham, Aggressionen, Trauer, erotische Anziehung) konstruktiv nutzen lassen, anstatt sie bei sich selbst und in anderen zu verurteilen und zu verdrängen.
Gerade durch einen offenen Umgang mit Angst ergibt sich laut Autoren für Organisationen und Teams die Chance, schädigendes Verhalten zu hemmen und einen konstruktiven Führungsstil zu etablieren.
Gleichzeitig gilt es, im Blick zu behalten, dass ein unbegrenztes Mitteilen von persönlichen Ängsten und Sorgen gegenüber Mitarbeitenden ebenfalls schädlich wäre.
2. Emotionale Authentizität und Führungserfolg
Oftmals negativ konotierte Gefühle wie Angst, Aggression, Eifersucht und Neid sind essentiell für Unternehmen, da sie Motivation und Innovation beflügeln.
Jeder von uns sendet permanent affektive Mikrosignale. Sei es durch Mimik und Gestik, durch die Tonlage beim Sprechen u. Ä. Deshalb ist Führung immer auch mit dem Wahrnehmen, Aufnehmen und Regulieren von Gefühlen - der eigenen ebenso wie jener der Mitarbeitenden - verbunden.
Wichtig für Führungskräfte dabei: Eigene Gefühle wie Unsicherheit und Furcht sollten nur dosiert gezeigt und mitgeteilt werden. Denn sie sind ansteckend und können im Team um sich greifen.
Nicht selten müssen Führungskräfte als Projektionsfläche unverarbeiteter Gefühle ihrer Mitarbeiter herhalten. In solchen Fällen empfiehlt es sich, einen unabhängigen Berater von außen hinzuzuziehen (einen Coach!). So können Eskalation und kompensatorische Größenphantasien umgangen werden.
Eine emotional reife Führungskraft zeichnet sich dadurch aus, sich - dosiert - auch von ihrer abhängigen und gefühlvollen Seite zeigen zu können und ihren Weg zur bzw. als Führungskraft fortwährend zu reflektieren. So wird die Fähigkeit einer Führungskraft, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu reflektieren und ggf. zu kommunizieren, zu einem wichtigen Asset für Unternehmen und Organisationen.
3. Angst in Organisationen: Ein Leitfaden für furchtlose Führungskräfte
1. Angst, Furcht und Gefahr
Im psychoanalytischen Denken kommt der Angst eine Schlüsselrolle zu. Gemeinsam mit dem ‘Wunsch’ bildet sie die Grundlage des psychischen Konflikts, der innere Spannung auslöst und so persönliche Entwicklung fordert oder zu neurotischen Symptomen führen kann.
Die Autoren stellen die Angst der Furcht gegenüber: Während Angst ein diffuses Empfinden ohne Objektbezug darstellt, ist Furcht auf eine bestimmte Sache oder Person hin ausgerichtet. Furcht ist daher meist bewusst, während Angst oft unbewusst bleibt und sich - je intensiver ausgeprägt sie ist - mehr und mehr in körperlichen Symptomen niederschlägt.
Angst erzeugt Wachheit, regt Phantasie und Kreativität, Motivation und Leistung an, um der Gefahr gewappnet begegnen zu können. Auch die Nähe zu anderen Menschen gewinnt an Bedeutung. Ab einem gewissen Punkt gilt: Je stärker unsere Angst, desto weniger geordnet wird unser Denken. Bis es sich - im Extremfall - ganz auflöst und zum Selbstverlust führt.
Manch einer sucht absichtsvoll äußere Gefahren auf, wie z. B. im Risikosport, um angst- bzw. furchtbesetzte Situationen triumphal zu überwinden. Und sich dadurch mit Blick auf andere (unbewusste) Ängste stärker und beruhigt zu fühlen.
2. Angstverarbeitung
Angst ist aus gutem Grund hoch ansteckend: Sie dient zum Schutz des Einzelnen, der Gruppe und der Art. Von Anfang an ist sie in zwischenmenschliche Situationen eingebettet: Als Kinder sind wir auf Bezugspersonen angewiesen, die unsere Angst wahrnehmen, benennen und beruhigen können. Um sie mit der Zeit immer besser selbst in uns wahrnehmen und reduzieren zu können.
Eine interessante These der Autoren: Nicht Liebe oder Zuneigung, sondern unbewusste Angst ist der wesentliche Faktor, der Menschen zusammenführt und zusammenhält.
3. Angst in Gruppen und Organisationen
Angst kann aus beruflicher Perspektive auf drei Ebenen betrachtet werden:
Die Angst des Individuums
Die Angst einer Gruppe/eines Teams
Die Angst, die sich in bestimmte Organisationsstrukturen eingeschrieben hat
Ein Individuum fürchtet im Arbeitskontext vor Allem das Scheitern, z. B. an Aufgaben, Rollen, Organisations- und Machtstrukturen.
Das Verhältnis des Individuums zur Gruppe ist ambivalent:
Einerseits reduziert die Gruppe Ängste vor Wertlosigkeit, Schutzlosigkeit, Ohnmacht. Andererseits lösen Gruppendynamiken unweigerlich neue Ängste aus. Vor Beschämung, Ausgrenzung oder gar dem vollständigen Verlust des Schutzes durch die Gruppe (ausgestoßen werden, z. B. durch Arbeitsplatzverlust).
Dies ist einer der Gründe, weshalb Menschen in Gruppen eher bereit sind, ausgrenzend und aggressiv zu denken und zu handeln.
4. Führen mit Gefühl
Auf Führungspersonen werden durch Gruppenmitglieder fragmentierte Anteile von Angst projiziert. So kommt es zu Entwertungen, Idealisierungen und Verantwortungsabgaben. Führungsarbeit besteht damit wesentlich darin, diese auszuhalten (Fachbegriff: Containment), zu regulieren und in der Kommunikation zur Gruppe angemessen zu verbalisieren.
Führungskräfte, die gut in der Lage sind, Angst zu erleben und zu reflektieren, bieten eine wertvolle Ressource für kreative Lösungen.
Die Kunst besteht darin, auf starkes Angsterleben nicht mit Aktionismus zu reagieren.
Die Autoren empfehlen stattdessen folgenden Umgang mit Angst:
Selbstbeobachtung: Angst zulassen und innere Bilder entwickeln, ohne hinein zu fallen
Containment: Einzelnen empathisch zuhören
Deuten: Die Angst in Worte fassen und als Phantasie behandeln
Konfrontation: Vermeidungsverhalten in Bezug auf Angst beobachten und ansprechen
Perspektivenwechsel: Entwicklung neuer Perspektiven auf angstebesetzte Situationen
Ritualisierung: Entwicklung von Halt gebenden Strukturen
Vertrauensbildung: Verständnis, Zuverlässigkeit und Loyalität schaffen Sicherheit und Schutz
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